Die erste Möbelmesse in diesem Jahr

By 19. Mai, 2022 No Comments
MöbelindustrieVeranstaltungen

Mit einem Jubiläum hat die Tafelrunde das Möbelmessejahr lanciert. An jeweils vier Tagen im Frühling stellen die Möbelhersteller ihre neuen Kollektionen interessierten Fachkreisen und dem Handel vor – und das schon seit 20 Jahren.

Vor zwanzig Jahren, im Mai 2003, startete die erste Tafelrunde und schloss damit einen Teil der Lücke, welche die Schweizer Möbelmesse hinterlassen hatte. Als Hausmesse in den Fabrikausstellungen verschiedener Tisch- und Stuhlhersteller hat die Tafelrunde seither ihren festen Platz in der Agenda der Möbelmessen längst gefunden.
Dieses Jahr zeigten 14 Aussteller an sieben Standorten ihre neuen Kollektionen und gaben den Fachbesuchern auch die Möglichkeit, sich über Ideen, Prototypen und Marktveränderungen auszutauschen. Schon seit Jahren nimmt der Druck auf die Herstellungspreise seitens der grossen Einkaufsgruppen zu, was immer billigere Produkte erzwingt, wenn ein Hersteller noch dabei sein möchte. Die Übernahme mehrerer grösserer Schweizer Möbelhäuser in der jüngeren Vergangenheit verschärft diese Situation nochmals nachhaltig. Offenbar scheinen in manchen Häusern Schweizer Marken nur dazu erwünscht zu sein, um Kunden anzulocken.
Um in den angestammten Manufakturen und in einer guten Qualität produzieren zu können, braucht es somit stärker den guten kleinen und mittelgrossen Fachhandel mit einem Margenbereich, der den Herstellern und den Händlern zu einem Gewinn verhilft. Es dürfte klar sein, dass ein Viertel des Verkaufspreises nicht für ein gutes, seriöses Produkt ausreichen kann – auch wenn das von gewissen Kreisen gefordert und durchaus auch praktiziert wird. Es müssen somit zwangsläufig neue Wege erdacht werden, um mit hiesigen Fachleuten gute Produkte nach hiesigen Vorstellungen erschaffen zu können. 

Verändertes Kundenverhalten
Gerade während der Pandemie haben die Kunden gelernt, sich über das Internet umfassend zu informieren. Im Möbelbereich bedeutet das, dass die Auswahl vor allem im Netz getroffen wird, man aber vor der Bestellung noch einen realen, physischen Eindruck von seinem Wunschobjekt haben möchte. Die Möglichkeit zur Individualisierung scheint zudem wichtiger zu sein als ein günstiger Preis. Gibt es eine starke Hersteller-Händler-Verbindung, ist das somit für beide Parteien und die Kundschaft ein grosser Vorteil. 

Tisch Lana mit Synchronauszug von Zumsteg.

Herstellerantworten auf Wünsche
Offenbar hat der Wunsch in der Schweiz zugenommen, dass man auch im Aussenbereich in einer hohen Qualität wohnen kann. Bei der Zumsteg Collection AG wurde der Tisch Lana mit einem Synchronauszug gezeigt – der zentrale Fuss bleibt stehen, während sich die Platte beim Ausziehen synchron in beide Längsrichtungen bewegt. Auch die Firma IGN by Vogel zeigte auf der Basis vom Tischklassiker Oscar eine Version für den Aussenbereich mit blau verzinktem Untergestell.
Im Innenbereich fielen die oft recht feinen Materialdimensionierungen auf. So gab es verschiedene Tischhersteller mit Keramikplatten von vier Millimetern Stärke für ihre Tischplatten. Bei Willisau Switzerland wurde der Tisch Lapis mit Holzbeinen gezeigt, die auch mit einem Aussendurchmesser von 45 mm noch stabil genug sind.
Seetalswiss zeigte mit Bandera-Frame einen Glastisch mit einer Umfassung aus massivem Nussbaum. Die Neue Modular AG hat mit Tirano ein Bettmodell im Angebot, bei dem sich feindimensionierte Elemente aus Nussbaum mit farblackierten Flächen abwechseln. Besonders an der gezeigten Kollektion war, dass alle Möbel auch auf der Rückseite die gleiche Ausführungsqualität aufwiesen und somit freigestellt werden konnten.
Bei der Fubo Qualitätsmöbel AG hat man sich Gedanken über besondere Oberflächen gemacht. Gezeigt wurden Exponate, deren Massivholzoberflächen digital bedruckt worden waren und so die Haptik leicht strukturierter Oberflächen mit der Optik besonderer Holzoberflächen aufwiesen. Ebenfalls neue Wege beschreitet der Polsterbetthersteller Ruf Betten GmbH. Die Klappmechanik seines Bettsofas Soluna erlaubt eine Liegefläche mit Taschenfederkern, wie bei hochwertigen Matratzen.

Der Tisch Lapis von Willisau kommt mit sehr dünnen Beinen daher.
Zwei Klappeinlagen, dünne Keramikplatten sowie kupferne Beine machen den Tisch Markus von Sit-Mobilia aus.
Bei der Modellinie Tirano von Modular konkurriert die dunkelgraue Fläche mit Nussbaum.

Quelle: SchreinerZeitung

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