Möbel aus der Biogasanlage

By 6. Oktober, 2021 No Comments
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Aus den Gärresten von Biogasanlagen sollen künftig Verbundwerkstoffe hergestellt werden.

Forscher der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf haben aus Gärresten einer Biogasanlage einen Verbundwerkstoff hergestellt, aus dem sich Möbel herstellen lassen.

Wie die DITF mitteilten, handelt es sich bei dem Grundstoff um Hopfenrebenhäcksel, die als Überbleibsel nach der Hopfenernte in der Hallertau in einer Biogasanlage zu Bioerdgas umgewandelt werden. Das sei aber noch nicht das Ende der Verwertungskette dieser Faserpflanze, denn aus den pflanzenhaltigen Gärresten liesse sich ein Verbundwerkstoff für die Möbelindustrie herstellen.

Solche Schichtstoffe seien in der Branche sehr gefragt, da sie sehr flexibel gestaltet werden könnten. Der mit Projektpartnern entwickelte Verbundwerkstoff aus Gärresten ist laut DITF dabei eine besonders nachhaltige Variante.

Um ihn herzustellen, werden diese pflanzenhaltigen Reststoffe zunächst umweltschonend gereinigt. Aus dieser Masse wurde dann zusammen mit der Hochschule Reutlingen ein Nassvlies entwickelt, das mit einem biobasierten Harzsystem zu einem Verbundwerkstoff gepresst wird. Dieser ist belastbar und kann vielseitig verarbeitet werden.

Ein erstes kleines Möbelstück hat die Projektgruppe aus dem Material bereits angefertigt. Das Projekt ist den DITF zufolge ein Beispiel für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung. Gärreste als Industrierohstoff zu verwenden sei eine umweltschonende Alternative zur bisherigen Nutzung als Dünger, die die Nitratbelastung der Böden erhöhe und durch neue Verordnungen auch deutlich eingeschränkt werde.

Bei der Produktion werde zudem bewusst auf chemische Zusätze verzichtet. Wenn bei der Gestaltung des Möbelstücks noch Verschnitt aus der Textilindustrie zum Einsatz komme, ergäben sich nicht nur aussergewöhnliche Designs, sondern auch ein weiterer Mehrwert für die Umwelt.

Quelle: www.schweizerbauer.ch

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