
Die gute Nachricht, die aufgrund der pauschalen Betrachtung viele stationäre Händler momentan kaum trösten dürfte, vorweg: Die Deutschen haben nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts im Krisen-Jahr 2020 mehr Geld im Einzelhandel ausgegeben als im Jahr zuvor. Preisbereinigt stieg der Einzelhandelsumsatz zwischen 3,9 und 4,3 Prozent. Nominal wurden zwischen 5,1 und 5,5 Prozent mehr umgesetzt als 2019, schätzt das Amt. Diese Schätzungen berücksichtigen bereits den Lockdown in der zweiten Dezemberhälfte und die Einzelhandelsumsätze für die Monate Januar bis November 2020.
Klar ist aber, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Branchen gab und dass speziell der Onlinehandel profitierte. Der „Einzelhandel in Verkaufsräumen“ legte – bezogen auf die ersten elf Monate – nur um 2,9 (preisbereinigt: 1,3) Prozent zu. Der Handel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren wuchs um 8 (5,1) Prozent, und zwar vor allem die Supermärkte, während der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln nur um 4 (0,6) Prozent drauflegen konnte.
Im Non-Food-Handel stieg der Umsatz um 4,1 (3,7) Prozent. Aber Achtung: Das teilweise entgangene Weihnachtsgeschäft ist im Zeitraum Januar bis November natürlich nicht berücksichtigt!
Innerhalb des Segments Non-Food wuchs wenig überraschend der Distanzhandel um 24 (23,4) Prozent. Waren- und Kaufhäuser verloren 8,9 (-9,9) Prozent Umsatz. Am Schlimmsten traf es mit -21,1 (-21,5) Prozent Bekleidungs- und Schuhhändler. Auf der Sonnenseite stand der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Hausgeräten und Baubedarf mit einem Umsatzzuwachs von 6,8 (6) Prozent. Auf eine weitere Aufschlüsselung kann man gespannt sein.
Quelle: www.inside-wohnen.de