Deutsche Möbel-Exporte leiden unter Corona-Pandemie

By 15. Dezember, 2020 No Comments
Möbelindustrie
Deutliche Einschnitte beim Aussenhandel mit Möbeln aufgrund der Corona-Pandemie.

Dass sich die Folgen der Corona-Pandemie beim Aussenhandel mit Möbeln in den ersten neun Monaten 2020 signifikant bemerkbar gemacht haben, verwundert angesichts der vielfältigen internationalen Lockdowns nicht weiter:

Im Vorjahresvergleich sanken die deutschen Möbelexporte demgemäss um 7,3 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro, wie die amtliche Statistik zeigt. Zweistellige Einbussen mussten u. a. in Grossbritannien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Polen verzeichnet werden. Dagegen legten die Ausfuhren in die Schweiz (plus 4,3 Prozent) und nach China (plus 7,7 Prozent) zu.

«Während sich die Inlandsnachfrage nach der Wiederöffnung des Möbelhandels im Frühling erfreulich entwickelte, machten sich im Aussenhandel die Lockdown-Massnahmen in verschiedenen Ländern, die internationalen Reisebeschränkungen und die negativen Auswirkungen des Brexits bemerkbar», analysiert Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie und der Herforder Möbelverbände, die ersten drei Quartale 2020.

Von den Möbelsparten verzeichnete die deutsche Küchenmöbelindustrie mit einem Minus von 2,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro noch den moderatesten Rückgang bei den Exporten. Rückläufig entwickelten sich etwa die Ausfuhren auf den wichtigsten Exportmarkt Frankreich wie auch nach Belgien, in die Schweiz, nach Grossbritannien, Spanien und in die Vereinigten Staaten. Positiv sticht indes China auf Rang 7 mit einem Wachstum von knapp 37 Prozent heraus, was die rasche wirtschaftliche Erholung des Landes nach der Corona-Krise belege. Ein Plus gab’s auch beim Export in die Niederlande (plus 7,7 Prozent). Der Import von Küchenmöbeln gab um 6,3 Prozent auf 67 Mio. Euro nach.

Bei den Produzenten von Polstermöbeln hätten die Exportumsätze mit 489 Mio. Euro um knapp 7 Prozent unter dem Vorjahr gelegen, berichtet Kurth. Die Ausfuhren in das Hauptabnahmeland Schweiz konnten annähernd stabil gehalten werden (minus 0,4 Prozent). Zuwächse seien in Frankreich und Italien gelungen. Der Import zog um knapp 1 Prozent an, wobei die Hauptlieferländer Polen (plus 0,5 Prozent) und China (plus 4 Prozent) ihre Positionen ausbauen konnten, während das auf Platz 3 rangierende Ungarn 5,3 Prozent eingebüsst habe.

Bei Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln zeige die statistische Auswertung einen Umsatzrückgang im Export von 6,8 Prozent. Ins Auge falle der kräftige Zuwachs von 11,3 Prozent in der Schweiz, dem wichtigsten Abnehmerland. Das Importvolumen sei um knapp 3 Prozent niedriger ausgefallen. Dabei habe Polen als mit Abstand grösstes Lieferland 8,3 Prozent verloren, während China als Nummer zwei um rund 17 Prozent zulegen konnte. Erwähnenswert sei zudem das Plus von 89 Prozent bei den Importen aus Rumänien. Das Aussenhandelsdefizit dieser Sparte habe sich auf 568 Mio. Euro (plus 2,2 Prozent) vergrössert.

«Der Aussenhandel mit Möbeln bleibt weiter herausfordernd. Eine Rolle spielt dabei neben der Schliessung des Möbelhandels in einigen Ländern auch die durch Corona gedämpfte Kauflaune der Verbraucher. Dank der Fortschritte beim Thema Impfstoffe sind wir jedoch zuversichtlich, dass alle Sparten der deutschen Möbelindustrie mittelfristig ihr Wachstumspotenzial im Export realisieren können», so die hoffnungsvolle Prognose Kurths aus Sicht der Fachverbände für Küche, Polster und Wohnen.

Quelle: www.moebelnews.de

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