
Während die «Mutter» Rocket Internet SE insgesamt schwächelt, hat home24 SE im ersten Quartal 2020 einen Konzernumsatz von 103 Mio. Euro (Vorjahr: 93 Mio. Euro) erzielt – trotz einer Reduktion der Marketing-Ausgaben um 10%. Währungsbereinigt – so das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung – entspreche dies einer Steigerung von 14%. Unter Einbeziehung der Fremdwährungseffekte habe der Umsatz knapp 10% über dem Vorjahresquartal gelegen.
In Europa sei der Umsatz trotz Beeinträchtigungen infolge des Ausbruchs von COVID-19 im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 11% auf 79 Mio. Euro (Vorjahr: 71 Mio. Euro) gestiegen.
Die COVID-19-Pandemie stelle für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft und somit auch für home24 eine grosse Herausforderung dar. «Auswirkungen ergaben sich zuerst im Hinblick auf die Beschaffungsprozesse und Lieferketten in Europa, Brasilien und Asien. Im Zuge der staatlichen Eingriffe weitete sich dies auf ein temporär reduziertes und schwerer zu prognostizierendes Konsumentenverhalten aus. Zudem musste das Unternehmen im März seine stationären Einzelhandelsgeschäfte vorübergehend schliessen. Bis auf die Geschäfte in Brasilien konnten diese bis zum heutigen Tag zumindest eingeschränkt wieder öffnen», resümiert die Unternehmensleitung.
Ungeachtet dessen habe man seine Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr «signifikant» verbessern können: Die bereinigte EBITDA-Marge steigerte sich um 13 Prozentpunkte und belief sich Ende Q1 2020 auf -3%. Die starke Verbesserung der Profitabilität sei darauf zurückzuführen, dass sich die Investitionen nach dem Börsengang auszahlten, insbesondere die Investitionen in das Lager und die Plattform, eine effizientere Auftragsabwicklung und Marketing sowie operative Skaleneffekte. Daher erwarte home24 auch im zweiten Quartal 2020 erneut profitabel auf Basis des bereinigten EBITDA zu sein. Sicherlich ein Grund:
Das Unternehmen profitiere derzeit von der Entwicklung, dass Kunden aktuell mehr Zeit in ihrem Zuhause verbringen und es eine erhöhte Online-Nachfrage gibt. Dies habe sich im Ordereingang seit Start der Lockdown-Massnahmen Mitte März widergespiegelt: Im April lag der Ordereingang in Europa 88% und in Brasilien 39% über dem Vorjahresniveau. Entsprechend hätten die temporären Schliessungen des stationären Geschäfts «deutlich überkompensiert» werden können.
«Das home24-Modell ist in einzigartiger Weise geeignet, den aktuellen Bedürfnissen der Kunden in dieser schwierigen Zeit gerecht zu werden. Seit Mitte März konnten wir dadurch ein signifikant erhöhtes Online-Bestellvolumen realisieren, welches in Europa im April 88% gegenüber Vorjahr gewachsen ist. Diese Entwicklung wird sich im zweiten Quartal 2020 sowohl positiv auf unser Wachstum als auch auf die Profitabilität auswirken. Gleichzeitig ist das aktuell vielversprechende Online-Nachfragevolumen jedoch keine Garantie für weitere positive Auswirkungen in der Zukunft», so die Prognose von Marc Appelhoff, CEO von home24.
Insgesamt sehe home24 nach wie vor grosses Aufholpotenzial im Online-Markt für Home & Living und rechne damit, dass sich die Verschiebung der Konsumentennachfrage von offline zu online in der Möbelbranche weiter fortsetzen wird – vor allem vor dem Hintergrund, dass Menschen gegenwärtig lieber von zu Hause für zu Hause aus einkaufen. «Aktuell nehmen insbesondere verstärkt Neukunden, auch ältere Kunden, unser Angebot erstmals in Anspruch, und wir erwarten, dass bei einem positiven Einkaufserlebnis der Online-Kauf auch nach der Krise seine Relevanz behält und der Online-Marktanteil nachhaltig steigt», analysiert Appelhoff.
Quelle: www.moebelnews.de