Giga-Filialist als weißer Ritter? Zunehmende Spekulationen über But-Interesse an Conforama

By 8. Juni, 2020 No Comments
Möbelhandel

Seit die Insolvenz der Nummer fünf im französischen Möbelhandel Alinéa bekannt wurde, häufen sich in französischen Wirtschafts- und Tageszeitungen auch die Berichte über Conforama. Nach Ikea und der dem XXXL-Reich zuzurechnenden Handelskette But ist Conforama inzwischen nur noch der drittgrösste Möbelhändler in Frankreich.

Conforama hat, wie mehrfach berichtet, Probleme mit der Übergangsfinanzierung, für die zwar zu 90% der Staat bürgen würde. Aber eben nicht vollständig. Einer der finanzierenden Banken, BNP Paribas, sollen die Sicherheiten nicht ausreichen.

Gegenüber der Zeitung Le Figaro, die in der Vergangenheit schon mehrfach durch Insiderwissen aufgefallen ist, teilte das Conforama Management mit: «Die Gespräche sind momentan ausgesetzt.» Dem Bericht zufolge droht auch Conforama in den kommenden Wochen die Insolvenz, wenn kein frisches Geld fliesst. Zahlungsschwierigkeiten seien auch der Grund dafür, dass bis heute nur 20 von knapp 200 Conforama-Läden wieder geöffnet seien, schreibt die Zeitung. Lieferanten könnten ebenfalls nicht mehr bezahlt werden.

Laut Le Figaro wäre But bereit, 200 bis 300 Mio Euro bei Conforama zu investieren. «Im Fall einer Übernahme würde unser Augenmerk auf den Beschäftigten von Conforama liegen. Aber auch unsere Lieferanten, die teils dieselben sind wie die von Conforama, sind von deren Schwierigkeiten betroffen», soll But-Chef Alexandre Falck das kommentiert haben. Edle Absichten also vom Wettbewerb.

BFM Business berichtet ausserdem, But habe dem Wettbewerber schon vor etwa zehn Tagen eine Allianz vorgeschlagen und den Vorschlag auch dem Mutterkonzern Steinhoff und den Gläubigern präsentiert. Dabei sei es um den Erwerb von 50 Filialen in Ballungsräumen gegangen, in denen But bislang nicht vertreten ist. An etwa 90 Standorten gibt es Überschneidungen. Angeblich sind Lieferantenrechnungen in Summe von 150 Mio Euro offen.

Bei der verhandelten Übergangsfinanzierung – die ja bislang nicht zustande kam – soll es um 322 Mio Euro gegangen sein.

Für die Steinhoff-Tochter, die sich mitten in einer Restrukturierung befindet, kam die Corona-Krise mehr noch als für alle anderen zur absoluten Unzeit.

Quelle: www.inside-wohnen.de

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