Kreditverhandlungen stocken: Conforama Frankreich in der Klemme

By 6. Mai, 2020 No Comments
Unternehmen

Die Steinhoff-Tochter Conforama hat die Corona-Krise mitten in der Restrukturierung erwischt. Klar, dass sich hier die Banken auch mit Rückendeckung durch den französischen Staat schwerer tun, Finanzierung zu gewähren als bei anderen wie Fnac-Darty, die so ziemlich als erste fast 500 Mio Euro bekommen haben – für die der Staat zu 70 Prozent garantiert.

Die Wirtschaftszeitung Les Echos berichtete über einen «Hilfeschrei» des im vergangenen September angetretenen Conforama Geschäftsführers Marc Ténart. Die Gespräche mit den vier Banken HSBC, Crédit du Nord, LCL und BNP Paribas sowie dem CIRI (Comité Interministériel de Restructuration Industrielle) über eine Brückenfinanzierung gehen nicht weiter, berichtet die Zeitung, obwohl die Ergebnisse des drittgrössten französischen Möbelhändlers nach Ikea und But zuletzt gar nicht mehr so schlecht ausgefallen seien.

Im vergangenen April hatten Gläubiger (sprich: Hedgefonds) dem Unternehmen unter die Arme gegriffen. «Wir haben einen Restrukturierungsplan beschlossen und das im Oktober gestartete Geschäftsjahr wies einen deutlich positiven kumulierten Cashflow aus. Wir waren auf dem Weg zurück in die Profitabilität und haben alle Covenants erfüllt», sagte Ténart. Bis zu dem Zeitpunkt, als die derzeit noch 197 Läden wegen der Covid-19-Pandemie schliessen mussten.

45 Mio Euro Umsatz gehen seither jede Woche verloren, berichtet Les Echos.

Einen genauen Grund dafür, dass die Finanzierungsverhandlungen ins Stocken geraten sind, kennt Conforama angeblich selbst nicht. Laut Les Echos würde der französische Staat bei einer Summe in Höhe der von Conforama benötigten nur für 80 Prozent des Kreditvolumens garantieren. Vermutlich ist den Banken das Risiko zu hoch.

In 30 Conforama-Filialen ist inzwischen Home Delivery verfügbar. Wie bei so vielen anderen ein Tropfen auf den heissen Stein. Immerhin hat Conforama schon in Vorkrisenzeiten 11 Prozent des Umsatzes von 2,2 Mrd Euro online gemacht. Der Wert des Gesamtjahres 2019 sei bereits jetzt erreicht, schreibt die Zeitung.

Quelle: www.inside-wohnen.de

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